Damit frisch gebackenes Brot nicht so schnell schimmelt oder austrocknet und dabei seinen Geschmack einbüßt, gibt es spezielle Behälter zur Brotaufbewahrung. Für ein optimales Maß an Belüftung und Umgebungstemperatur sorgen Brotkästen bzw. Brotboxen aus Holz oder Brottöpfe aus Keramik mit gemäßigter Luftzufuhr. Zuviel frische Luft läßt das Brot schnell austrocknen, zuwenig beschleunigt die Schimmelbildung.
Brottöpfe sind üblicherweise aus glasierter Keramik für eine glatte und widerstandsfähige Oberfläche innen und außen. Sie sind gut zu reinigen, meist säurebeständig und völlig ungiftig bzw. "lebensmittelecht". Für eine wohldosierte Luftzirkulation sorgen meist mehrere kleine Luftlöcher, damit das Brot nicht schwitzt und dabei schnell schimmelt. Keramik und Holz wirken auch isolierend für ein konstantes nicht zu kaltes oder warmes Raumklima. Berühmt für Steinzeug und Keramikarbeiten sind die Westerwälder Töpfereien, die nach alter Tradition bis heute Brottöpfe aus heimischer Tonerde und mit Salzglasur herstellen. Es gibt sogar ein Museum für Westerwald Keramik.
Auf die Glasur kommt es an. Achten Sie daher auf "glasiert" oder "salzglasiert" in der Produktbeschreibung. Bei hoher Temperatur ab 1200°C bildet das in den Ofen zugegebene Salz eine harte Glasschicht. Dabei ergibt sich keinerlei Trennschicht zwischen Scherben und Glasurschicht. Es entsteht ein allmählicher Übergang vom Scherben zur Glasur und damit keine Gefahr des Abplatzens. Eine Salzglasur erkennt man häufig an der genarbten Oberfläche.
Brotkästen aus Zirbenholz sind in der Regel unbehandelt, damit das Holz atmen kann. Holz ist porös und transpirierend, was dafür sorgt, daß die Luft im Inneren des Behälters nicht total steht wie wie bei einer luftdichten Plastiktüte. Holz ist auch gut für ein konstantes Raumklima, da es auch wärmeisolisierende Eigenschaften hat. Zirbenholz ist für Brotkästen besonders geeignet, da seine ätherischen Öle einen angenehmen Duft erzeugen, antibakteriell wirken und Schädlinge weitestgehend abhalten.
Es gibt Brotkästen und Brottöpfe in den verschiedensten Variationen und Kombinationen beim Material: Aus Kunststoff, Stahlblech, Keramik und Holz oder Bambus kombiniert mit Schneidbrettern und sogar als kleine Möbel mit Sichtscheiben aus Plexiglas zur Selbstmontage.
Bei dieser Frage stößt man im Internet auf verschiedenste Antworten und verschiedene beste Brottöpfe, was eigentlich nur verdeutlicht, daß es keinen besten gibt. Denn bei allen Gefäßen zur Brotaufbewahrung bleibt das Problem, daß Brot über einen längeren Zeitraum einfach nicht frisch bleibt, egal wie man es aufbewahrt. Ist es zu feucht und warm, schimmelt es schneller. Ist es zu trocken und zu kalt, wird es hart. Je nach Art hält Brot länger oder kürzer. Am besten hält Vollkornbrot Geschmack und Konsistenz über einen "längeren Zeitraum" (Tage, nicht Wochen!).
Interessante Erfahrungen mit meinem gedrechselten Brottopf ohne Luftlöcher und meinem Keramik-Brottopf mit Luftlöchern:
Im Holztopf ohne Belüftung trocknen die Backwaren schneller aus, was man eigentlich nicht erwartet, da ja die Luft im geschlossenen Topf steht und keine Feuchtigkeit entweichen kann, denkt man. Aber das Holz hat eben Poren, die Feuchtigkeit regelrecht anziehen und nach außen durch das Holz hindurch abgeben. Das bedeutet, daß auch die Brotkruste länger knusprig bleibt. Aber ein Brötchen z.B. ist nach 3 Tagen vollständig durchgetrocknet und bröselhart.
Der Keramiktopf mit Belüftungslöchern hält die Feuchte im Brot wesentlich länger trotz der Belüftung. Die Kruste ist bereits nach einem Tag etwas aufgeweicht und nicht mehr knusprig, aber dafür ist das Brot auch noch nach 5 Tagen und länger gut essbar.
Je nach Brotsorte (hell, dunkel, Sauerteig- Hefe- oder Vollkornbrot) variiert auch die Haltbarkeit. Mit Schimmel hatte ich bei beiden noch keine Probleme.